Christianisierung
Wir stehen bereits mitten in der um 700 herum beginnenden Bekehrung der Einwohner unseres Gebietes. Diese Christianisierung wird im 8. Jahrhundert im hessischen und thüringischen Land von Bonifatius, dem Apostel der Deutschen, tatkräftig vorangetrieben. Im Dom zu Fulda findet dieser seine letzte Ruhestätte.
Überall werden Klöster gegründet und mit ihnen erlangt die Kirche, genau wie die kriegerischen Adeligen, immer weiter um sich greifende Grundherrschaft. Die Verwalter der großen Klöster, die Äbte und Bischöfe, gewinnen die Gunst der Könige, die sie für ihre Treue mit Land und Leuten belehnen. Aber mit dem Streben nach Vergrößerung ihrer Macht und ihres Besitzes entstehen zwischen den Herrschenden Zwistigkeiten und offene Fehden. Von den Folgen bleiben die noch im Wachstum begriffenen Ortschaften des Landes nicht verschont. Wechsel der Herrschaft über die machtlosen Untertanen ist nicht selten. So ergeht es auch Rixfeld.
1011 wird Erzbischof Eichenbald zu Mainz als Verweser des Stiftes Fulda bestimmt. Unter den Grenzorten wird Reygisesfelt genannt. 1247 erhält Siegfried I. von Eisenbach, als Vergütung für die in fuldischen Kriegsdiensten erlittenen Verluste, die ersten Lehen in unserer Gegend: Richolfes (Reichlos) und Rockisfeld (Rixfeld). 1270 verkauft Kumpf zu Eisenbach Güter zu Rechischvelt (Rixfeld) dem Kloster Blankenau. 1299 erhält der Eisenbacher seine Güter in Rickesfeld zurück, da er sie mit dem Kloster Blankenau gegen Stockhausen und den halben Ort Schadges tauscht. 1309 kommt Rixfeld wieder in die Hände des Klosters. Nach dem Aussterben des Rittergeschlechts derer von Eisenbach Mitte des 15. Jahrhunderts werden die Ritter Riedesel ihre Nachfolger. Das alte Landgericht zu Lauterbach bildet im Mittelalter einen Bestandteil des Wetteraugaues und untersteht mit letzterem der Gerichtsbarkeit des Gaugrafen, der seinen Sitz in der Wetterau hat. Aber schon früh gelingt es dem Abt des Klosters Fulda als größtem Grundbesitzer des Gaues, sich in großem Maß in den Besitz der Grafengewalt zu setzen. Die Äbte belehnen die Grafen von Ziegenhain mit dem Gebiet. So kommt die Vogtei Lauterbach mit Rixfeld als Ziegenhain’sches Afterlehen an die Herren von Eisenbach.