Misthaufen und Pullloch
Die Ausscheidungen der Kühe verwendete man als natürlichen Dünger für die Felder. Ein akkurat aufgesetzter Misthaufen gehörte zu jedem Bauernhof.
Hier wurde der Mist gesammelt und im Herbst auf das Feld gefahren, mit dem Misthaken vom Wagen abgehackt und in kleineren Haufen über den Acker verteilt.
Zum „Mistbreiten“ ging es später mit vierzinkigen Gabeln aufs Feld, um ihn gleichmäßig zu verteilen. Anschließend wurde er untergepflügt. Auf dem Weg zum Acker steckte man zum Schutz gegen Verletzungen Kartoffeln auf die Enden der Zinken.
Den Urin der Tiere sammelte man im Pullloch (Jauchegrube). In Pullfässern fuhr man ihn auf die Äcker und verteilte ihn durch eine spezielle Vorrichtung am Fass.
Heinrich Jöckel, Gastwirt, auf dem Pullfass sitzend, mit seinem Kuhgespann
Wie bei vielen befand sich über dem Pullloch ein kleiner Raum, das sogenannte Plumpsklo, auch Donnerbalken genannt. Hier konnten die Menschen ihr Notdurft verrichten. Hinter einer Tür, oft mit einem herzförmigen Ausschnitt, gab es eine aus Holz gefertigte Sitzgelegenheit aus blank gescheuerten Brettern. Eine Öffnung stellte die Verbindung zur Jauchegrube her, die mit einem Deckel verschlossen wurde. Als Toilettenpapier verwendete man alte Zeitungen.