Unser Dorf Rixfeld
 

Riedeselland

1439 verpfändet Hermann Riedesel das Dorf Stockhausen mit seinen Waldschmieden, die Schmieden von Landenhausen und Schadges, sowie das Dorf Rixfeld an den Abt Johann von Fulda. Zwei Jahre später erhält der Eisenbacher von der Abtei Fulda das Patronatsrecht über die Kirchen in unserer Gegend, sowie Güter in diesen Ortschaften zu Lehen.

Da die Eisenbacher versuchen, selbständige Landesherren zu werden, bleibt es nicht aus, daß es zu offenen Fehden zwischen den Rittern Riedesel und dem Abt von Fulda kommt. Die Streit- und Raubzüge erstrecken sich über das Gebiet Herbstein-Lauterbach-Fulda. Die Verwüstungen sollen schlimmer gewesen sein als die des folgenden Dreißigjährigen Krieges. Manche Siedlung um Rixfeld verschwindet. Namen wie Briechlos, Lieberts und Sternerod kennzeichnen heute noch  Teile der Gemarkung.  Als 1471 endlich Frieden geschlossen wird, ist das Land verwüstet.


Nach 1527 wird von Hermann Riedesel die Reformation im Riedeselschen Land eingeführt. Erst 1550 wird in Stockhausen eine evangelische Pfarrstelle geschaffen mit den Orten Schlechtenwegen, Altenschlirf, Steinfurt, Rixfeld und Schadges. In den kommenden Jahren wird in unserem Ort die erste evangelische Kapelle errichtet. Der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt.

1586 sollen im großen Erbvertrag für alle Zeiten die Rechtsverhältnisse der Riedesel festgelegt und der Glanz dieses Geschlechts gesichert werden. Unter den Gütern, die dabei aufgezählt werden, ist auch das Gericht Stockhausen mit den Dörfern Stockhausen und Rixfeld.

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) sind die Überlieferungen, die unseren Heimatort betreffen, nur spärlich. Berichten aus der Umgebung entnehmen wir, was sich auch in Rixfeld zugetragen haben muss. Durchziehende fremde Truppen, Einquartierungen, Erpressungen, Raub, Mord und Brand, Hunger und Seuchen bringen das Land an den Rand des Ruins. Die Herrschenden kämpfen der Religion wegen, über das einfache Volk aber kommen alle Schrecknisse eines Krieges, die Menschen nur erdenken können. Bereits 1629 wird die Pest auch in Rixfeld eingeschleppt. Zahlreiche Einwohner fallen ihr zum Opfer.